1. März 2015

Solidarität mit dem Arbeitskampf der ErzieherInnen

Bessere Eingruppierung, Gehaltserhöhung von 10 Prozent sowie eine generelle Aufwertung von sozialen Berufen - als sozialistischer Jugendverband stehen wir als linksjugend ['solid] Dortmund voll hinter den Forderungen der Erzieher und ErzieherInnen. Mehr Geld und Personal in den Sozial- und Erziehungsdiensten! Jetzt!

Während weiterhin fleißig in Banken und Militär investiert wird, blieben Lohnanpassungen aus; gerade im Sozial- und Erziehungsdienst sind die Beschäftigen durch massive Personalnot zudem auch zunehmend größerer Arbeitsbelastung ausgesetzt. Diese krasse Personallücke (insgesamt sollen laut einer Bertelsmann-Studie 120.000 ErzieherInnen fehlen) sorgt für ein miserables Klima in den Kitas: ErzieherInnen stehen unter hohem Zeitdruck, haben zu große Gruppen und müssen oft Überstunden leisten. Eine pädagogische Betreuung kommt dabei zu kurz, hier wird rücksichtslos auf Kosten der Kleinen gekürzt. Gleichzeitig erfahren ErzieherInnen trotz der hohen Arbeitsbelastung eine nur geringe Bezahlung und mangelhafte Anerkennung.

Als sozialistischer Jugendverband wollen wir uns mit dem anstehenden Kita-Streik solidarisieren und uns beim Aufbau der Unterstützung beteiligen. Da Streiks in den Sozial- und Erziehungsdiensten eine besondere Herausforderung darstellen, gilt es für uns, politischen Druck in der Öffentlichkeit aufzubauen: Durch aktive Solidaritätsarbeit müsste das Anliegen der Beschäftigten beworben oder das Verständnis der Eltern gefordert werden, z.B. durch frühzeitige Aufklärung über die Arbeitssituation der ErzieherInnen sowie die Ziele der Tarifauseinandersetzung. Dabei wird auch Die LINKE gefordert sein, durch Öffentlichkeitsarbeit den Tarifkampf zu unterstützen.

Ein Erfolg der ErzieherInnen ist wichtig und entscheidend und würde die Ausgangslage von Tarifauseinandersetzungen, die noch in den nächsten Wochen und Monaten anstehen, verbessern und die Chance bieten, Tarifkämpfe zusammen zu führen, etwa mit den angestellten LehrerInnen oder mit den Beschäftigen im Einzelhandel und den KollegInnen der IG Metall.

Letztendlich zeigt der Kapitalismus in den Folgen der Kürzungspolitik, dass es den Herrschenden egal ist, wenn Kinder nicht die erforderliche Betreuung bekommen, Eltern keinen Kita-Platz finden oder ErzieherInnen unnötigem Arbeitsstress ausgeliefert sind. Daher sollte die Tarifauseinandersetzung auch Anlass sein, die Unterstützung der Forderungen der ErzieherInnen mit der Frage nach einem besseren Erziehungs- und Bildungssystem zu verbinden, einem System, in dem statt der Profite von Banken und Konzernen das Wohlergehen der Kinder im Vordergrund steht.