Wir als Linksjugend ['solid] Dortmund besuchten am heutigen Mittwoch eine
Streikversammlung der Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste und erklärten uns solidarisch mit den Streikenden.
In einer Rede machten wir deutlich, dass es sich um ein Scheinargument von Arbeitgeberseite handelt, wenn diese behaupten, es wäre nicht genug Geld für die Umsetzung der Forderungen vorhanden.
Viel mehr ist es eine politische Frage, wohin Geld fließt – ob in Steuergeschenke für Reiche und Konzerne oder in Bereiche wie Bildung, Gesundheit und Soziales.
In dem Zusammenhang stellten wir die Forderung nach einer Millionärssteuer von 10% auf, durch welche allein jährlich 200 Milliarden zusätzliche Mittel in die öffentlichen Kassen fließen würden.
Auch brachten wir den Vorschlag ein, sich mit den Arbeitskämpfen der Beschäftigten von Bahn, Post und co. zu solidarisieren und mit gemeinsamen Protestaktionen und Streiks den Forderungen nach bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen Druck zu verleihen.
Die Stimmung unter den mehr als tausend Beschäftigten war gut und besonders unter den jungen KollegInnen kämpferisch.
Viele von ihnen nutzten die angebotenen Workshops um ihre zahlreichen Ideen aktiv einzubringen.
Neben einem Kreativ-Workshop, einem Workshop zu Soziale Arbeit und einem Öffentlichkeits-Workshop, gab es auch einen Workshop rund um das Thema Notdienst, bei dem beschlossen wurde den Notdienst-Kitas einen Solidaritätsbesuch abzustatten.
Es wurde auch deutlich, dass der Öffentlichkeits- und Solidaritätsarbeit eine besondere Rolle zukommt. In dem Sinne sind auch für die nächsten Tage nicht nur weitere Workshops, etwa zu den Tarifverhandlungen oder zu der Frage, woher das Geld für die höheren Löhne kommen soll, geplant.
Auch wird es zahlreiche Außenaktivitäten, wie eine Demonstration, Flashmobs, eine Radtour und Infostände geben, bei denen die Streikenden mit Flyern und in Gesprächen die Ursachen für ihre berechtigten Forderungen erklären wollen.
Das offene Mikrofon wurde genutzt um auf kreative Art und Weise ein Bild von der Situation von den Beschäftigten zu vermittelt. In Beiträgen wurde deutlich, dass ihnen ihre Arbeit am Herzen liegt, doch mit der gestiegenen Arbeitsbelastung und zunehmenden Anforderungen eine Aufwertung mehr als überfällig ist. Mehr Anerkennung und eine höhere Eingruppierung können auch dabei helfen die Berufe attraktiver zu machen und dem Problem des Personalmangels entgegenwirken.