Bessere Eingruppierung, Gehaltserhöhung
von 10 Prozent sowie eine generelle Aufwertung von sozialen Berufen -
als sozialistischer Jugendverband stehen wir als linksjugend ['solid]
Dortmund voll hinter den Forderungen der Erzieher und
ErzieherInnen. Mehr Geld und Personal in den Sozial- und
Erziehungsdiensten! Jetzt!
Während weiterhin fleißig in Banken
und Militär investiert wird, blieben Lohnanpassungen aus; gerade im
Sozial- und Erziehungsdienst sind die Beschäftigen durch massive
Personalnot zudem auch zunehmend größerer Arbeitsbelastung
ausgesetzt. Diese krasse Personallücke (insgesamt sollen laut einer
Bertelsmann-Studie 120.000 ErzieherInnen fehlen) sorgt für ein
miserables Klima in den Kitas: ErzieherInnen stehen unter hohem
Zeitdruck, haben zu große Gruppen und müssen oft Überstunden
leisten. Eine pädagogische Betreuung kommt dabei zu kurz, hier wird
rücksichtslos auf Kosten der Kleinen gekürzt. Gleichzeitig erfahren
ErzieherInnen trotz der hohen Arbeitsbelastung eine nur geringe
Bezahlung und mangelhafte Anerkennung.
Als sozialistischer Jugendverband
wollen wir uns mit dem anstehenden Kita-Streik solidarisieren und uns
beim Aufbau der Unterstützung beteiligen. Da Streiks in den Sozial-
und Erziehungsdiensten eine besondere Herausforderung darstellen,
gilt es für uns, politischen Druck in der Öffentlichkeit
aufzubauen: Durch aktive Solidaritätsarbeit müsste das Anliegen der
Beschäftigten beworben oder das Verständnis der Eltern gefordert
werden, z.B. durch frühzeitige Aufklärung über die
Arbeitssituation der ErzieherInnen sowie die Ziele der
Tarifauseinandersetzung. Dabei wird auch Die LINKE gefordert sein,
durch Öffentlichkeitsarbeit den Tarifkampf zu unterstützen.
Ein Erfolg der ErzieherInnen ist
wichtig und entscheidend und würde die Ausgangslage von
Tarifauseinandersetzungen, die noch in den nächsten Wochen und
Monaten anstehen, verbessern und die Chance bieten, Tarifkämpfe
zusammen zu führen, etwa mit den angestellten LehrerInnen oder mit
den Beschäftigen im Einzelhandel und den KollegInnen der IG Metall.
Letztendlich zeigt der Kapitalismus in
den Folgen der Kürzungspolitik, dass es den Herrschenden egal ist,
wenn Kinder nicht die erforderliche Betreuung bekommen, Eltern keinen
Kita-Platz finden oder ErzieherInnen unnötigem Arbeitsstress
ausgeliefert sind. Daher sollte die Tarifauseinandersetzung auch
Anlass sein, die Unterstützung der Forderungen der ErzieherInnen mit
der Frage nach einem besseren Erziehungs- und Bildungssystem zu
verbinden, einem System, in dem statt der Profite von Banken und
Konzernen das Wohlergehen der Kinder im Vordergrund steht.