29. Januar 2018

Bericht von der Großdemo für Afrin in Köln

Am Samstag, dem 27. Januar 2018, nahmen mehrere GenossInnen von Linksjugend ['solid] Dortmund an der bundesweiten Großdemonstration in Köln teil, die sich gegen die türkische Invasion in das von kurdischen Einheiten gehaltene Kanton Afrin im Norden Syriens richtete. Nachfolgend ein Bericht über den Tag von unserem Genossen Julian:

Überall ist Afrin - Überall ist Widerstand!

Bijî berxwedana Efrînê und Terrorist Erdoğan schallte es durch die Kölner Innenstadt. 20.000 KurdInnen und Unterstützer des kurdischen Befreiungskampfes versammelten sich Samstag in Köln, um gegen den Krieg, entfacht durch Erdoğan und seine AKP-Regierung, zu protestieren.

Am Startpunkt der Demonstration, dem Ebertplatz, bot sich uns ein großartiges Bild. Ein Flaggenmeer, in dem Frauen, Kinder Jugendliche und Familien laut, bunt und friedlich ihre Solidarität mit Afrin zeigten.

Wir liefen gemeinsam mit unseren GenossInnen von ['solid] NRW, der LINKEN und kurdischen GenossInnen in einem Block und machten mit Parolen wie:

"Deutsche Waffen, deutsches Geld - morden mit in aller Welt"

"CDU und SPD - deutscher Arm der AKP"

"Deutsche Panzer raus aus Kurdistan"

"Deutschland finanziert - Türkei bombadiert"

"ISIS Führer Erdoğan"

deutlich, was wir vom deutschen und türkischen Imperialismus und seinen Hunden halten. 

Dreißig Minuten nach Start der Demonstration stoppte die Polizei den Aufmarsch und kesselte die Demospitze ein. Wasserwerfer wurden in Stellung gebracht und anschließend die Demonstration aufgelöst. Grund war das Zeigen von Öcalan- und PKK-Fahnen, was den deutschen Staat offensichtlich mehr bewegt als tote Zivilisten und Kinder durch Erdoğans Krieg gegen Rojava.

Diszipliniert ließen sich die Demonstranten nicht von dieser undemokratischen Vorgehensweise provozieren und zogen friedlich zurück zum Ebertplatz. Solidaritätsreden konnten nicht mehr gehalten werden, weil die Polizei die Bühne besetze, den Strom abstellte und zum Schluss den gesamten Ebertplatz räumte.

Der kurdische Befreiungskampf verdient die weltweite Solidarität der Arbeiterbewegung. Bezogen auf die Türkei sind uns folgende Aspekte wichtig:
"Die Kurden sehen die Türken als ihre Brüder" (A.Öcalan)
"Ein Volk, das andere unterdrückt, kann sich nicht selbst emanzipieren. Die Macht, deren es zur Unterdrückung der andern bedarf, wendet sich schließlich immer gegen es selbst" (F. Engels, MEW Bd. 18, S. 527)
Dieser Krieg wird von Erdoğan auch aus innenpolitischen Gründen geführt, um 2019 die Wahlen in der Türkei zu gewinnen. Eine nationale Front gegen die Kurden soll die AKP erstarken lassen. Kritische Journalisten werden verhaftet, genauso wie Politiker der prokurdischen HDP.

Des Weiteren wurde der beschlossene Streik von 130.000 Metallarbeitern in 180 Unternehmen am 26.01.2018 aus Gründen der nationalen Sicherheit verboten.

Nur ein gemeinsamer Kampf der türkischen und kurdischen Arbeiterklasse wird die Unterdrückung der Kurden beenden! 

Für Arbeitereinheit, gegen Nationalismus!

Hoch die internationale Solidarität!
Nieder mit dem AKP-Regime!
Biji Berxwedan!
Yaşasin Devrim!