6. Dezember 2014

„Mahnwache gegen Asylheim“ in Wickede

Michi und die 15 Nazis

Linksjugend ['solid] mit dem Transparent
"You can't have Capitalism without Racism"
beim antifaschistischen Protest in Wickede
In Dortmund-Wickede sollen ab Januar Geflüchtete in Containern auf dem Parkplatz einer Sportanlage wohnen. Am 4. Dezember fand dazu eine Infoveranstaltung der Bezirksversammlung Brackel in der Kirche im Wickeder Hellweg statt. Die Nazipartei „Die Rechte“ sah darin eine Gelegenheit zur Verbreitung rassistischer Propaganda und veranstaltete eine „Mahnwache gegen Asylheime“.

Wir stellten uns zusammen mit Blockado und anderen AntifaschistInnen den Nazis entgegen. An der antifaschistischen Spontankundgebung nahmen ca. 60 Menschen teil, während Die Rechte kaum mehr als 15 ihrer Anhänger mobilisieren konnte. Reden durfte von denen nur einer – der langjährige Führungskader Michael Brück, der im Laufe des Abends ca. 10 Mal den selben Redebeitrag herunterratterte, während wir mit Sprechchören und Gegenargumenten durch das Megafon konterten. Da die Nazis keine mit ihnen sympathisierenden AnwohnerInnen fanden, mussten sie ihre Flyer an die eigenen „Kameraden“ verteilen. Sogar Brück erkannte, dass ihm niemand zuhörte und bedankte sich bei den AntifaschistInnen für ihre Aufmerksamkeit.

Wir widerlegten unterdessen die Lügen der Rechten und erklärten, dass die Verantwortung für die Unterbringung von Geflüchteten auf Sportanlagen und in Turnhallen nicht bei den BewohnerInnen, sondern bei der rassistischen Politik liegt. Wir forderten die Schaffung von genügend Wohnraum für alle Menschen mit und ohne deutschen Pass und einen gemeinsamen Kampf für soziale Verbesserungen statt rassistischer Spaltung.

Nachdem die Nazis zweieinhalb Stunden lang niemanden erreicht hatten, beendeten sie ihre „Mahnwache“ um 22:00 und verschwanden.

Nazis blockieren – die nächsten Termine

Brück versuchte seinen Anhang zu verschiedenen Naziaktivitäten zu mobilisieren. Am kommenden Montag plant Die Rechte an der „Dügida“-Demonstration in Düsseldorf teilzunehmen. „Dügida“ bedeutet „Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes“ und ist ein Ableger der Gruppe „Pegida“, die bis letzten Montag jede Woche durch Dresden marschierte. Da sich an diesen Aufmärschen mehrere Tausend Rassisten, Rechtspopulisten und Nazis beteiligt haben, wurden sie von Brück mehrfach als große Erfolge gepriesen. Er vergaß allerdings zu erwähnen, dass der letzte Pegida-Aufmarsch am letzten Montag wegen Blockaden sein Ziel nicht erreichte, und dass Pegida daher das Marschieren aufgegeben hat. Auch in Düsseldorf ist möglich und notwendig, „Dügida“ zu stoppen. Wir rufen daher dazu auf, sich an den Protesten am 8. Dezember ab 17:30 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz in Düsseldorf zu beteiligen.

Am 21. Dezember plant Die Rechte „Hausbesuche“ bei PolitikerInnen und AntifaschistInnen, um diese einzuschüchtern. Über Gegenaktionen werden wir informieren.

Auf der „Mahnwache“ wurde auch ein Aufmarsch durch Wickede angekündigt, mangels Interesse aus dem „Volk“ haben die Nazis jedoch noch keinen Termin dafür genannt. Falls sie tatsächlich versuchen sollten, in Wickede zu marschieren, werden wir sie stoppen.