3. Tag der Solidarität anlässlich des sechsten Jahrestags der Ermordung Mehmet Kubasiks
Am Samstag, dem 04. April, jährte sich zum sechsten Mal der Mord der faschistischen Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) an dem Dortmunder Kioskbesitzer Mehmet Kubasik. Zu diesem traurigen Anlass rief ein Bündnis aus DIDF und anderen Organisationen zum "3. Tag der Solidarität" auf.
Neben einigen Genoss*innen von Linksjugend ['solid] und LINKE war bei den Gedenkveranstaltungen ein breites Spektrum, von autonomen Antifaschist*innen, Vertreter*innen von migrantischen Arbeiter*innenvereinen bis hin zu MLPD-Fahnenschwenkern, anwesend. Leider führte dies infolge dessen zu kleineren innerlinken Reibereien. Auch Vertreter*innen der bürgerlichen Parteien, mit Ausnahme der Grünen, suchte man vergeblich. Jedoch ist von der Dortmunder SPD um OB Ulli Sierau, welcher nur einen Tag vorher , beim Gedenken an die Karfreitagsermordeten 1945 in der Bittermark, noch über Nazigewalt redete und dabei dem Polizeipräsidenten Lange für dessen skandalösen Polizeieinsatz am 28.03.2015 dankte, ohnehin kein ernsthaftes antifaschistisches Engagement mehr zu erwarten.
Der "Tag der Solidarität" begann mit einer Kranzniederlegung am ehemaligen Kiosk Kubasiks in der Mallinckrodtstraße und einer kurzen Demo über die Uhlandstraße zum Auslandsinstitut an der Steinwache. Dort gab es verschiedene Redebeiträge und ein offenes Mikrophon. In allen Beiträgen stach die Empörung über die Polizei und Justiz deutlich hervor. Diese bezog sich vor allem auf die Aufklärung der NSU-Taten, aber auch auf den Umgang der Dortmunder Polizei mit der ausartenden Nazigewalt in Dortmund in den letzten Wochen und Monaten.
Ein Beispiel für diesen Umgang lieferte die Polizei kurz zuvor auf der Demonstration, die von der Seite aus von einem Faschisten provoziert wurde, indem dieser wiederholt den Hitlergruß zeigte. Als Antifaschist*innen diesen Typen zu Rede stellen wollten, drängte die Polizei nur die Antifaschist*innen zurück und ließ den offensichtlichen Faschisten weggehen. Erst als einige Personen ihn von sich aus verfolgten, rückte die Polizei mit ca. 10 Bereitschaftsidioten hinterher. Im Keuningpark üergaben die Antifaschist*innen den Straftäter der Polizei.
Dieser Vorfall spiegelt den Umgang der Dortmunder Polizei mit faschistischen Straftätern sehr gut wider. Erst wenn man sie von linker Seite aus quasi "zwingt", geht diese Polizei gegen Rechts vor.
Trotz dieser Vorfälle war es eine erfolgreiches und kämpferisches Gedenken.